Ist ein Doppelhaus teurer als ein Reihenhaus?

Wer vor der Entscheidung steht, ob Doppelhaushälfte oder Reihenhaus, fragt sich zwangsläufig nach dem Kostefaktor.. Beide versprechen Eigentum zum vernünftigen Preis, aber welche Variante schont den Geldbeutel wirklich? 

Spoiler: Die Antwort ist komplexer als gedacht. Zeit, die Zahlen auf den Tisch zu legen und zu schauen, wo du am meisten für dein Geld bekommst.

Was kostet eine Doppelhaushälfte?

Eine Doppelhaushälfte kostet im Schnitt zwischen 350.000 und 500.000 Euro, je nach Region und Ausstattung. Dafür gibt es meistens 130 bis 150 Quadratmeter Wohnfläche auf einem Grundstück von 300 bis 400 Quadratmetern. Der Quadratmeterpreis liegt bei etwa 2.400 bis 3.200 Euro für den reinen Hausbau. Klingt erstmal nach viel, aber durch die geteilte Wand mit dem Nachbarn entsteht eine deutliche Ersparnis.

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt dir, was das bedeutet. In der Nähe von Stuttgart wurde letztes Jahr eine Doppelhaushälfte verkauft. 145 Quadratmeter Wohnfläche, 380 Quadratmeter Grundstück, schlüsselfertig für 485.000 Euro. Teuer? Definitiv. Aber ein freistehendes Haus in gleicher Lage hätte mindestens 650.000 Euro gekostet. Da relativiert sich der Preis schnell.

Die geteilte Wand spart eben nicht nur Material, sondern auch Grundstücksfläche. Die Baukosten pro Quadratmeter liegen beim Doppelhaus etwa 10 bis 15 Prozent unter denen eines freistehenden Hauses. Die Ersparnis einer kompletten Außenwand inklusive Dämmung, Fenster und Fassade macht bei 150 Quadratmetern schnell 20.000 bis 30.000 Euro Unterschied. Auch die Erschließungskosten werden geteilt,denn Abwasserkanälel, Wasser, Strom, Gas, alles wird durch zwei geteilt.

Ein großer Vorteil bleibt das eigene Grundstück mit Garten. Zwar kleiner als beim Einzelhaus, aber immerhin drei freie Seiten. Vorgarten, Garten hinten, eine Seite für Garage oder Carport. Das gibt Gestaltungsfreiheit und Privatsphäre. Viele Bewohner vergessen im Alltag oft, dass da noch jemand nebenan wohnt. Du hast deinen eigenen Bereich und musst dir den Garten nicht mit fünf anderen Parteien teilen.

Wie viel kostet ein Reihenhaus?

Reihenhäuser sind in der Regel günstiger als Doppelhaushälften. Für 280.000 bis 400.000 Euro gibt es ein Reihenmittelhaus mit 120 bis 140 Quadratmetern. Die Grundstücke sind kleiner, meist nur 150 bis 250 Quadratmeter. Der große Unterschied: Zwei Wände werden mit den Nachbarn geteilt, nicht nur eine.

Ein konkretes Beispiel aus einer Neubausiedlung macht das deutlich. Die Mitteleinheiten kosten 320.000 Euro bei einer Wohnfläche von 125 Quadratmetern. Für die Endeinheiten, die nur einen direkten Nachbarn haben, werden bei gleicher Größe 360.000 Euro fällig. 

Dieser Preisunterschied von 40.000 Euro zeigt deutlich, was eine zusätzliche Außenwand wert ist. Beim Reihenmittelhaus liegt der Quadratmeterpreis oft bei nur 2.000 bis 2.600 Euro. Damit ist es – abgesehen von Eigentumswohnungen – die günstigste Variante für Wohneigentum.

Die Ersparnis entsteht durch zwei gesparte Außenwände und reduzierter Dachfläche. Die Heizkosten sind minimal, weil von beiden Seiten Wärme der Nachbarn mitgenutzt wird. Klingt gut, oder? Aber es gibt einen Haken.

Das Problem zeigt sich bei der Grundstücksgröße. Ein typisches Reihenhaus hat etwa 180 Quadratmeter Grund, davon gehen 85 Quadratmeter für das Haus drauf. Bleiben 95 Quadratmeter "Garten", aufgeteilt in Vorgarten, Terrasse und ein Stück Rasen, wo gerade so die Wäschespinne reinpasst. Für Familien mit Kindern wird das schnell eng.

Wo liegen die versteckten Kostenfallen bei Doppel- und Reihenhäusern?

Beim Doppelhaus entsteht ein Risiko, wenn die Planung nicht synchron läuft. Falls der Doppelhaus-Partner später baut oder gar abspringt, explodieren die Kosten. Die komplette Mittelwand muss dann allein bezahlt und gedämmt ausgeführt werden. Das bedeutet schnell 15.000 bis 20.000 Euro extra – ein Albtraum für jeden Bauherren.

Die Abstimmung mit dem Nachbarn ist essentiell, kann aber Nerven und Geld kosten. Viele Dinge müssen gemeinsam entschieden werden: Dachform, Fassadenfarbe, Höhe des Zauns, Art der Einfahrt. Jeder Sonderwunsch, der nicht gemeinsam umgesetzt wird, wird teurer. Getrennte Heizungsanlagen statt einer gemeinsamen Lösung? Kostet extra. Unterschiedliche Dachziegel? Wird kompliziert.

Außerdem sind beim Reihenhaus die Schallschutzkosten nicht zu unterschätzen. Zwei gemeinsame Wände bedeuten doppelte Schallschutz-Herausforderung. Wer nicht jeden Streit der Nachbarn mithören möchte, braucht ordentliche Trennwände. Diese kosten pro Wand etwa 5.000 bis 8.000 Euro mehr als die Standardausführung. Bei zwei Wänden entstehen schnell 15.000 Euro Mehrkosten. Das muss man vorher erst einmal wissen.

Die Reihenend-Einheiten sind die Mogelpackung unter den Reihenhäusern. Sie kosten oft nur 10 Prozent weniger als eine Doppelhaushälfte, bieten dafür aber auch weniger. Kleineres Grundstück, schlechtere Belichtung, weniger Privatsphäre. Viele Käufer bereuen diese Entscheidung später, wenn sie feststellen, dass für 30.000 Euro mehr eine Doppelhaushälfte möglich gewesen wäre.

Welche laufenden Kosten entstehen bei einem Reihenhaus?

Die Heizkosten sind beim Reihenmittelhaus unschlagbar. Geheizt werden nur zwei Außenwände, Boden und Dach. Ein typisches 130-Quadratmeter-Reihenmittelhaus verbraucht etwa 80 Euro im Monat für Heizung und Warmwasser.

Mit Wärmepumpe und Photovoltaik sinken die Kosten auf nahezu null. Das Doppelhaus braucht etwa 30 Prozent mehr Heizenergie, über die Jahre macht das einen signifikanten  Unterschied.

Bei der Grundsteuer macht sich die Grundstücksgröße bemerkbar. Doppelhaushälften haben mehr Grund, also fällt mehr Grundsteuer an. Der Unterschied beträgt etwa 200 Euro im Jahr. Nicht die Welt, aber über 30 Jahre summiert sich das auf 6.000 Euro. Geld, das du auch anders ausgeben könntest.

Welche laufenden Kosten entstehen bei einem Reihenhaus?

Die Instandhaltung ist beim Doppelhaus ebenfalls teurer. Mehr Fassadenfläche bedeutet mehr Anstrich, ein größeres Dach bedeutet teurere Reparaturen.

Ein neues Dach fürs Doppelhaus kostet 30.000 Euro für eine Hälfte, bei einem Reihenmittelhaus sind es nur 20.000 Euro. Auch bei den Fenstern macht sich der Unterschied bemerkbar, denn das Doppelhaus hat einfach mehr davon.

Wie entwickelt sich der Wiederverkaufswert?

Doppelhaushälften sind beliebter und leichter zu verkaufen. Die Nachfrage ist größer, weil viele Käufer die bessere Privatsphäre schätzen. Makler berichten übereinstimmend, dass sich Doppelhaushälften sehr gut verkaufen lassen, während Reihenmittelhäuser oft Monate auf Käufer warten.

Auch der Wertzuwachs spricht fürs Doppelhaus. In den letzten zehn Jahren sind Doppelhaushälften im Schnitt um 65 Prozent im Wert gestiegen, bei Reihenhäusern sind es nur 50 Prozent. Die größeren Grundstücke werden immer wertvoller, besonders in Ballungsräumen. Erfolgreiche Wiederverkäufe mit 120.000 Euro Gewinn nach acht Jahren sind keine Seltenheit.

Reihenendhäuser schneiden besser ab als Mittelhäuser, liegen aber unter Doppelhaushälften. Sie sind der Kompromiss für Käufer, die sich kein Doppelhaus leisten können. Der Preisaufschlag von 15 bis 20 Prozent gegenüber Mittelhäusern bleibt beim Wiederverkauf meist erhalten.

Doppelhaus oder Reihenhaus: Für wen lohnt sich welche Variante?

Das Reihenhaus ist perfekt für Berufseinsteiger und junge Paare. Der günstige Einstieg ins Eigenheim bei minimalen Nebenkosten überzeugt. Wer viel arbeitet und wenig zu Hause ist, kommt mit dem kleinen Garten gut zurecht. Junge Käufer sehen es pragmatisch: Besser als Miete zahlen und in zehn Jahren mit Gewinn verkaufen.

Familien mit Kindern fahren mit der Doppelhaushälfte meist besser. Der größere Garten ist Gold wert, wenn Trampolin, Sandkasten und Planschbecken gleichzeitig Platz finden sollen. Die bessere Schallisolierung zu nur einem Nachbarn entspannt das Familienleben erheblich. Du kannst die Kinder auch mal lauter sein lassen, ohne dass gleich zwei Nachbarfamilien klopfen.

Für Best Ager und Rentner kommt es auf die Prioritäten an. Ein pflegeleichter kleiner Garten und niedrige Nebenkosten sprechen fürs Reihenhaus. Wert auf Ruhe und Privatsphäre spricht fürs Doppelhaus. Viele entscheiden sich fürs Reihenhaus: Weniger Arbeit, mehr Zeit für Reisen.

Was empfehlen Experten?

Makler empfehlen klar die Doppelhaushälfte, wenn das Budget es hergibt. Der Wiederverkauf ist einfacher, die Wertsteigerung besser. Für 20 Prozent mehr Geld bekommst du 40 Prozent mehr Lebensqualität, so die einhellige Meinung.

Finanzberater rechnen anders. Für sie ist das Reihenhaus die effizientere Investition. Niedrigere Kosten, bessere Rendite durch Vermietung. Die Mietrendite beim Reihenhaus liegt bei 4 bis 5 Prozent, beim Doppelhaus nur bei 3 bis 4 Prozent.

Architekten sehen es differenziert. Moderne Reihenhauskonzepte mit clever gestalteten Grundrissen können mehr Wohnqualität bieten als schlecht geplante Doppelhaushälften. Es kommt auf die Ausführung an, nicht nur auf den Haustyp.

Welche regionalen Unterschiede sind relevant?

In Großstädten wie München oder Frankfurt ist das Reihenhaus oft die einzige bezahlbare Option. Doppelhaushälften in guter Lage kosten hier schnell 800.000 Euro und mehr. Das Reihenhaus gibt es für 600.000 Euro, immer noch viel, aber machbar für Doppelverdiener.

Im Speckgürtel verschwimmen die Preisunterschiede. Beide Varianten kosten fast gleich viel, weil Doppelhaushälften meist kleiner gebaut werden. 120 Quadratmeter Doppelhaus versus 140 Quadratmeter Reihenhaus zum selben Preis. Die Entscheidung wird zur Geschmacksfrage.

In ländlichen Regionen lohnt sich das Doppelhaus fast immer. Die Grundstückspreise sind niedrig, der Aufpreis fürs größere Grundstück minimal. Für 30.000 Euro mehr gibt es doppelt so viel Garten. Eine klare Entscheidung für alle, die nicht jeden Cent umdrehen müssen.

Fazit: "Welcher Haustyp passt zu deinem Budget?"

Die Doppelhaushälfte ist im Schnitt 20 bis 30 Prozent teurer als das Reihenmittelhaus. Dafür bekommst du mehr Privatsphäre, einen größeren Garten und besseren Wiederverkaufswert. Das Geld ist gut angelegt für alle, die langfristig planen und Wert auf Wohnqualität legen.

Das Reihenhaus punktet bei Anschaffungspreis und laufenden Kosten. Perfekt als Einstieg ins Eigenheim oder wenn jeder Euro zählt. Die Einschränkungen bei Privatsphäre und Gestaltungsfreiheit musst du akzeptieren. Für pragmatische Menschen, die ein Dach über dem Kopf wichtiger finden als den perfekten Garten, die ideale Lösung.

Der ratsame Schritt ist, beide Varianten konkret durchzurechnen. Nicht nur Kaufpreis, sondern Nebenkosten, Unterhalt, potentielle Wertsteigerung einbeziehen. Beide Haustypen besichtigen, mit Bewohnern sprechen. Die 50.000 bis 80.000 Euro Preisunterschied relativieren sich über 30 Jahre. Am Ende zählt, wo du dich wohler fühlst. Denn gekauft wird nicht nur eine Immobilie, sondern ein Zuhause für die nächsten Jahrzehnte.

Während viele von uns noch rechnen und überlegen, ob Reihenhaus oder Doppelhaushälfte, gibt es bei der Omaze Hausverlosung die Chance auf ein komplettes Haus zu gewinnen. Keine Kompromisse, keine geteilten Wände, einfach ein fertiges Haus für dich und deine Familie. 

Das wäre doch die Lösung, oder? Statt jahrelang abzuzahlen, könntest du bei Omaze mit etwas Glück dein Eigenheim gewinnen. Ohne Stress mit Nachbarn über Dachziegel zu diskutieren oder dir Gedanken über Schallschutzwände zu machen. Ein Traumhaus, fertig zum Einziehen, das ist der wahre Luxus.

 

Carlos Arad
Carlos Arad

Autor bei Omaze Deutschland

Über den Autor

Carlos ist Autor bei Omaze Deutschland und schreibt seit Jahren zu Themen rund um Finanzen, Lifestyle und Immobilien. Seine Leidenschaft für besondere Immobilien hat er bereits in seiner Kindheit als Sohn eines Bauleiters für sich entdeckt.