Ein eigenes Haus zu bauen ist für viele ein Lebenstraum, aber neben Grundstück und Bauvertrag fallen zahlreiche Nebenkosten an, die schnell 15 bis 20 Prozent deiner Gesamtkosten verschlingen.
Diese Kosten tauchen nicht in der schönen Bauzeichnung auf, sind aber entscheidend für deine Finanzierungsplanung. Sie fallen vor, während und nach der Bauphase an und betreffen sowohl behördliche Gebühren als auch praktische Dinge wie Strom, Wasser und Versicherungen.
Was sind Baunebenkosten beim Hausbau?
Baunebenkosten sind alle Ausgaben, die über Grundstückskauf und reine Baukosten hinausgehen. Stell dir vor, du denkst, mit 300.000 Euro für dein Haus ist alles erledigt – aber dann kommen Notar, Grundbuch, Grunderwerbsteuer, Bauantrag, Vermessung und vieles mehr dazu.
Diese Posten wirken einzeln überschaubar, summieren sich aber schnell.
Baust du ein Haus für 300.000 Euro, kommen nochmals 45.000 bis 60.000 Euro an Nebenkosten obendrauf. Das ist ein neues Auto der Oberklasse, das du zusätzlich finanzieren musst! Viele Bauherren vergessen das und stehen dann vor einem finanziellen Problem.
Diese Baunebenkosten kommen auf dich zu:
Die Grunderwerbsteuer kommt als erstes auf dich zu.
Je nach Bundesland, in dem du baust, zahlst du zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Grundstückpreises.. Bei einem 300.000 Euro teuren Grundstück sind das 12.000 Euro, die direkt an den Staat gehen. In Bayern zahlst du 3,5 Prozent, in Brandenburg dagegen 6,5 Prozent - ein riesiger Unterschied!
Der Notar und das Grundbuch kosten dich weitere 5.000 bis 6.000 Euro. Ohne Notar funktioniert es nicht - er beurkundet den Kaufvertrag und sorgt für den Eintrag ins Grundbuch – und daran führt kein Weg vorbei
Hast du über einen Makler gekauft? Dann zahlst du nochmal Provision. Bei 3,5 Prozent Käuferanteil sind das weitere 10.000 Euro. Das geht ordentlich ins Geld – gehört in vielen Regionen aber zum Standard.
Was sind Erschließungskosten?
Die Erschließung deines Grundstücks ist ein Kostenpunkt, den viele komplett vergessen. Dein Haus braucht Wasser, Abwasser, Strom und Internet. Diese Anschlüsse kosten dich zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Liegt dein Grundstück weit ab von den Hauptleitungen, wird es richtig teuer.
Auch während der Bauzeit brauchst du Baustrom und Bauwasser. Die Handwerker müssen ihre Maschinen betreiben und brauchen Wasser zum Arbeiten. Das kostet dich nochmal einige hundert bis 1.000 Euro. Klingt wenig, aber es summiert sich alles.
Die Baustelleneinrichtung darfst du auch nicht vergessen. Ein Bauzaun muss her, mobile Toiletten für die Handwerker, vielleicht ein Container für Werkzeug. Das macht 1.000 bis 3.000 Euro. In manchen Bundesländern brauchst du zusätzlich einen Prüfstatiker– nochmal 1.000 bis 2.500 Euro extra.
Versteckte Kosten, die dich kalt erwischen können
Hast du an die Bauherrenversicherungen gedacht?
Die meisten vergessen das vollständig! Eine Bauherren-Haftpflicht und eine Bauleistungsversicherung kosten dich 500 bis 1.500 Euro, sind aber unverzichtbar.Stell dir vor, ein Handwerker verletzt sich auf deiner Baustelle oder ein Sturm beschädigt den Rohbau – ohne Versicherung kann das deinen finanziellen Ruin bedeuten.
Die Bauzeitzinsen sind ein weiterer Kostenfresser. Dein Kredit läuft bereits, aber das Haus ist noch nicht fertig. Du zahlst also bereits Bereitstellungszinsen und vielleicht schon Sollzinsen – mehrere hundert Euro jeden Monat. Gleichzeitig zahlst du noch Miete für deine jetzige Wohnung. Diese Doppelbelastung unterschätzen viele Bauherren massiv.
Baust du auf felsigen Untergrund? Dann explodieren die Kosten für die Erdarbeiten. Der Aushub für Keller oder Bodenplatte kann dich mehrere tausend Euro extra kosten. Bei normalem Boden zahlst du vielleicht 5.000 Euro, bei Fels können es schnell 15.000 Euro werden.
Nach dem Hausbau geht es weiter mit den laufenden Kosten
Dein Haus steht, aber rundherum sieht es noch aus wie eine Mondlandschaft?
Die Außenanlagen sind meist nicht im Bauvertrag enthalten. Eine gepflasterte Zufahrt, die Terrasse, der Rasen, ein Zaun, die Hecke und vielleicht eine Garage – rechne abermals mit 10.000 bis 30.000 Euro zusätzlich.
Auch innen bist du wahrscheinlich noch nicht fertig. Eine vernünftige Küche kostet schnell 20.000 Euro, die Bodenbeläge kostennochmal 10.000 Euro. Malerarbeiten, Lampen, Vorhänge – nach oben gibt es hier offensichtlich keine Grenzen. .
Eigenregie oder Bauträger: Was ist besser für dich?
Wenn du selbst ein Grundstück kaufst und dann baust, zahlst du Grunderwerbsteuer nur auf das Grundstück. Das spart dir richtig Geld! Du musst dann aber alles selbst organisieren –– Bauantrag, Vermessung, Handwerker koordinieren. Das macht Arbeit und kostet Nerven.
Kaufst du vom Bauträger, bekommst du alles aus einer Hand. Der Bauträger kümmert sich um vieles, aber du zahlst Grunderwerbsteuer auf den Gesamtpreis – Grundstück plus Haus. Das kann dich 20.000 Euro extra kosten, überlege dir also gut, was dir wichtiger ist: Geld sparen oder weniger Stress.
So planst du deinen Immobilienkauf richtig
Mach dir eine detaillierte Liste aller Kosten. Wirklich aller Kosten! Banken rechnen oft nur mit 5 Prozent Nebenkosten, doch du brauchst mindestens 15 bis 20 Prozent auf die Baukosten obendrauf.
Hast du 100.000 Euro Eigenkapital? Dann plane nicht mit einem 100.000 Euro Haus! Rechne lieber: 80.000 Euro für Haus und Grundstück, 15.000 Euro Nebenkosten, 5.000 Euro Puffer – so erlebst du keine bösen Überraschungen.
Sprich offen mit deiner Bank über alle Kosten. Viele Banken erwarten, dass du die Nebenkosten aus Eigenkapital zahlst. Klär das vorher, sonst stehst du plötzlich ohne Geld da.
Was gehört nicht zu den Baunebenkosten?
Deine neue Couch, der Esstisch, die Lampen– das sind keine Baunebenkosten, das musst du extra finanzieren. Auch die laufende Miete während der Bauzeit gehört nicht dazu. Die Umzugskosten, die neue Waschmaschine, der Rasenmäher – alles zusätzliche Ausgaben, die du einplanen musst.
Nach dem Einzug kommen die laufenden Kosten: Grundsteuer, Müllgebühren, Versicherungen. Das sind keine Baunebenkosten mehr, sondern deine normalen Wohnkosten, aber auch die musst du von Anfang an bedenken.
Fazit: Wie sieht dein Weg zum Traumhaus aus?
Ein Haus zu bauen ist ein großes Abenteuer und die Baunebenkosten gehören dazu wie das Fundament zum Haus. Plane sie von Anfang an ein, dann gibt es keine bösen Überraschungen. Lieber zu viel kalkulieren als zu wenig – wenn am Ende Geld übrig bleibt, freust du dich. Wenn dir 20.000 Euro fehlen, hast du ein Problem.
Mach dir eine Checkliste, hol dir Angebote ein, vergleiche Preise. Rede mit anderen Bauherren über ihre Erfahrungen. Je besser du vorbereitet bist, desto entspannter wird dein Hausbau.
Bei all der Planung und den vielen Kosten – vergiss nicht, dass du dir einen Traum erfüllst! Bald stehst du in deinem eigenen Haus, in deinem Garten, und all der Stress ist vergessen.
Übrigens: Es gibt auch Wege zum Eigenheim, bei denen die Baunebenkosten schon erledigt sind – zum Beispiel bei der Omaze Millionen Euro Haus Lotterie. Hier kannst du ein komplett eingerichtetes Haus gewinnen, inklusive 100.000 Euro in bar. Keine versteckten Zusatzkosten, keine Bürokratie. Vielleicht klappt es ja – und dein Hausbau wird plötzlich Plan B.