Kann man mit 400.000 Euro ein Haus bauen?

Mit 400.000 € ein Haus bauen? Da bist du schon mal in einer ziemlich guten Ausgangslage.

Dieses Budget öffnet dir Türen, die bei 300.000 € noch verschlossen bleiben. Trotzdem musst du clever planen. Auch 400.000 € haben ihre Grenzen. Lass uns mal gemeinsam durchrechnen, was wirklich drin ist und wie du das Maximum aus deinem Budget rausholst.

Kann man mit 400.000 Euro ein Haus bauen?

Für 400.000 € reines Baubudget bekommst du ein richtig schönes Einfamilienhaus mit 160 bis 180 Quadratmetern Wohnfläche. Das ist Platz genug für eine fünfköpfige Familie plus Homeoffice und Gästezimmer. Bei den aktuellen Baukosten von 2.200 bis 2.800 € pro Quadratmeter bewegst du dich damit im gehobenen Mittelfeld.

Ich spreche hier von einem massiv gebauten Haus mit Wärmepumpe und Fußbodenheizung im ganzen Haus. Elektrische Rollläden und eine vernünftige Dämmung, die Fenster dreifachverglast, die Haustür ist einbruchsicher. Die Küche kostet nicht 5.000, sondern eher 20.000 €. Du merkst schon: Mit 400.000 € darfst du dir was gönnen.

Mit einem Budget von 400.000 € kann ein klassisches Einfamilienhaus mit rund 170 Quadratmetern Wohnfläche realisiert werden Erdgeschoss mit offenem Wohn-Essbereich, Gäste-WC und Hauswirtschaftsraum. Oben vier Schlafzimmer und zwei Bäder. Dazu eine Garage und überdachte Terrasse. In vielen Regionen lässt sich so ein Haus umsetzen – allerdings nicht überall.

Die Fertighausbranche lockt in dieser Preisklasse mit Premiumprodukten. Für 380.000 bis 400.000 € bekommst du hier 180 Quadratmeter in gehobener Ausstattung. Smart-Home-Technik inklusive. Photovoltaikanlage auf dem Dach. Eine Luftwärmepumpe mit Kühlfunktion für heiße Sommer. In vier Monaten ist das Haus fertig und du zahlst nicht mehr als vereinbart.

Wo wird es trotzdem knapp mit dem Budget von 400.000 € für dein Haus?

Jetzt kommt der Hacken: Das Grundstück ist noch nicht mit dabei. Je nachdem wo du bauen willst, kann das der entscheidende Faktor sein.. In Hamburg-Blankenese oder München-Bogenhausen reichen 400.000 € gerade für 200 Quadratmeter Baugrund. Ohne Haus drauf. Im Speckgürtel von Stuttgart oder Frankfurt sieht es kaum besser aus.

In der Region Köln belaufen sich die Kosten für ein Bauvorhaben schnell auf ein hohes Niveau: Ein Grundstück mit 650 Quadratmetern kann etwa 280.000 € kosten, ein Haus mit 165 Quadratmetern rund 400.000 €. Hinzu kommen rund 85.000 € an Baunebenkosten. In Summe ergibt das etwa 765.000 €. Ohne entsprechendes Eigenkapital oder finanzielle Unterstützung lässt sich ein solches Projekt kaum realisieren.

Die Baunebenkosten unterschätzen auch erfahrene Bauherren regelmäßig. Bei 400.000 € Bausumme musst du mit 60.000 bis 80.000 € rechnen. Baugenehmigung, Prüfstatiker, Vermessung, Bodengutachten, Baustraße, Baustrom, Versicherungen und Notar für den Grundstückskauf. Die Liste ist endlos und jeder Posten kostet Geld. 

Die Außenanlagen werden ebenfalls gern vergessen. Hier ist nicht die Rede  von drei Büschen und einer Packung Grassamen. Zufahrt pflastern, Carport oder Garage bauen, Terrasse anlegen, Zaun drumherum und vernünftige Beleuchtung. Vielleicht ein kleiner Pool oder zumindest die Vorbereitung dafür. Rechne mal mit 50.000 bis 80.000 €, wenn es gemütlich werden soll.

Wie planst du die 400.000 € beim Hausbau optimal ein?

Ich empfehle dir folgende Aufteilung: 270.000 bis 300.000 € für den reinen Hausbau. Das reicht für 150 bis 170 Quadratmeter in guter Qualität. Weitere 60.000 € für die Baunebenkosten, die leider unvermeidbar sind. 40.000 € für Außenanlagen, damit dein Haus sich auch nach draußen erstrecken kann. Und 30.000 € Reserve für Unvorhergesehenes, du wirst sie wahrscheinlich brauchen.

Bei der Hausplanung selbst solltest du deine Prioritäten kennen. Brauchen wir wirklich zwei Bäder oben? Ja, mit drei Kindern definitiv! Muss es die teure Holz-Alu-Haustür sein? Nein, die schöne Kunststofftür tut es auch. Soll die Küche vom Küchenstudio oder von IKEA kommen? Vielleicht tut es auch ein Kompromiss: Küchenstudio, aber Ausstellungsküche mit Rabatt.

Die Gebäudehülle ist der falsche Ort zum Sparen. Eine vernünftige Dämmung, hochwertige Fenster und ein solides Dach zahlen sich über Jahrzehnte aus. Hier 10.000 € gespart bedeutet später 50 € mehr Heizkosten im Monat. Auf 30 Jahre gerechnet ergibts sich eine erhebliche Summe. 

Wo kannst du beim Hausbau sparen??

Eigenleistung ist der Klassiker. Aber sei ehrlich zu dir selbst. Kannst du wirklich fliesen? Traust du dir Trockenbau zu? Mein Tipp: Übernimm Arbeiten, bei denen Fehler nicht dramatisch sind. Streichen, Laminat verlegen, Garten anlegen. Das spart schnell 20.000 bis 30.000 €. Elektrik und Sanitär überlässt du besser den Profis, sonst wird es am Ende teurer.

Wer sich mit Elektroinstallationen auskennt, kann den Rohbau selbst verkabeln – das spart bis zu 15.000 €. Auch komplette Malerarbeiten in Eigenregie bringen schnell 8.000 € Ersparnis. Mit Unterstützung von Familie oder Freunden lassen sich solche Aufgaben an Wochenenden stemmen. Das ist zwar anstrengend, stärkt aber oft den Zusammenhalt.

Der Verzicht auf den Keller ist ebenfalls eine Überlegung wert. Spart 40.000 bis 60.000 € je nach Größe und Ausstattung. In modernen Häusern wird die Technik in einem kleinen Hauswirtschaftsraum untergebracht. Für Stauraum sorgen der ausgebaute Dachboden oder ein schickes Gartenhaus. In manchen Regionen mit hohem Grundwasserspiegel ist ein Keller ohnehin problematisch.

Welche Haustypen kriegst du für 400.000 €?

Das klassische Einfamilienhaus mit 160 bis 180 Quadratmetern ist möglich. Zwei Vollgeschosse oder anderthalbgeschossig mit ausgebautem Dach. Fünf bis sechs Zimmer, zwei Bäder, Gäste-WC. Moderne Architektur mit Flachdach oder zeitloser Klassiker mit Satteldach. Beides geht. So hast du genug Budget übrig für schöne Details wie bodentiefe Fenster oder eine großzügige Diele.

Ein Stadthaus auf kleinem Grundstück nutzt dein Budget ebenfalls optimal. Drei Geschosse, schmale Grundfläche, dafür in die Höhe. 140 bis 160 Quadratmeter auf 200 Quadratmeter Grund. Perfekt für teure Stadtlagen, wo jeder Quadratmeter zählt. Der Garten ist klein, aber die Dachterrasse entschädigt dafür.

Ein großzügiger Bungalow mit 130 bis 140 Quadratmetern liegt auch im Budget. Alles auf einer Ebene, barrierefrei von Anfang an. Ideal, wenn du ans Alter denkst oder kleine Kinder hast. Der Grundstücksbedarf ist hier allerdings größer. In ländlichen Regionen ist das aber kein Problem. Mit 400.000 € kannst du dir hier sogar einen Winkelbungalow mit geschütztem Innenhof leisten.

Wie stemmst du die Finanzierung?

Nehmen wir mal an: 400.000 € Hausbau plus 150.000 € fürs Grundstück plus 80.000 € Nebenkosten macht 630.000 € Gesamtkosten. Mit 130.000 € Eigenkapital bekommst du Top-Konditionen, das sind etwa 20 Prozent. Bei aktuell 3,5 Prozent Zinsen und 2 Prozent Tilgung liegt deine Monatsrate bei etwa 2.290 € für 500.000 € Kredit.

Das klingt erstmal heftig. Aber denk an die Miete, die wegfällt. Wenn du jetzt 1.500 € Kaltmiete zahlst, legst du effektiv nur 790 € obendrauf. Die Tilgung ist schließlich Vermögensaufbau, nach 15 Jahren hast du bereits 150.000 € abbezahlt. Bei der Miete hättest du in der Zeit 270.000 € ausgegeben.

Ohne ausreichend Eigenkapital wird es etwas schwieriger. Banken wollen mindestens 10 Prozent sehen, lieber 20 Prozent. Bei Vollfinanzierung zahlst du Zinsaufschläge, die Monatsrate kann dann auf 2.800 € und mehr steigen. Das muss erstmal verdient werden.. Als Faustregel gilt: Euer gemeinsames Nettoeinkommen sollte mindestens 6.000 € betragen.

Welche Förderungen machen den Unterschied?

Die KfW-Programme sind Gold wert. Für ein KfW-Effizienzhaus 40 bekommst du bis zu 150.000 € Kredit zu Traumzinsen plus 20 Prozent Tilgungszuschuss. Das sind geschenkte 30.000 €! Die höheren Baukosten für den Effizienzstandard relativieren sich dadurch deutlich.

Die BAFA-Förderung für die Wärmepumpe nicht vergessen. 35 Prozent der Kosten, maximal 24.500 €. Bei einer Erdwärmepumpe für 35.000 € macht das 12.250 € Zuschuss. Den Antrag stellst du online, das Geld kommt nach Fertigstellung. 

Was kommt nach dem Einzug noch auf dich zu?

Die Nebenkosten für das Eigenheim unterschätzen viele. Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Müllgebühren, Schornsteinfeger, Strom, Wasser und Internet. Rechne mit 400 bis 600 € monatlich für ein 170-Quadratmeter-Haus. Dazu kommen Rücklagen für Reparaturen. Die neue Heizung in 15 Jahren kostet 15.000 €.

Möbel und Einrichtung können das Budget schnell strapazieren. Für ein komplettes Haus solltest du 40.000 bis 50.000 € einplanen. Natürlich kannst du vieles aus der alten Wohnung mitnehmen. Aber was ist mit der neuen Wohnwand, dem Esstisch für acht Personen und der Einrichtung der Kinderzimmer? Das summiert sich.

Fazit: “Mit 400.000 € kannst du ein richtig schönes Haus bauen”

Mit 400.000 € kannst du dir ein richtig schönes Haus bauen. Nicht die Villa mit Pool und Weinkeller. Aber ein solides Familienheim mit allem Komfort. In ländlichen Regionen reicht das Budget meist problemlos für Haus, Grundstück und Nebenkosten. In Ballungsräumen wird es eng – mit cleveren Kompromissen geht es aber auch dort.

Der Schlüssel liegt in realistischer Planung und klugen Prioritäten. Investiere in Qualität bei der Gebäudehülle und Haustechnik. Spare bei Dingen, die du später nachrüsten kannst,nutze Förderungen, die dir zustehen. Und plane unbedingt Rücklagen ein für Überraschungen ein. 

Während du noch über Quadratmeterpreise, Handwerkerkosten und Förderanträge nachdenkst, könntest du nebenbei dein Glück versuchen: Bei Omaze hast du die Chance, ein modernes, ausgestattetes Haus zu gewinnen – komplett einzugsbereit und mit 100.000 € Startkapital. Kein Baustress, kein Rechenmarathon, nur die Aussicht auf ein Eigenheim, das schon fertig auf dich wartet.

 

Carlos Arad
Carlos Arad

Autor bei Omaze Deutschland

Über den Autor

Carlos ist Autor bei Omaze Deutschland und schreibt seit Jahren zu Themen rund um Finanzen, Lifestyle und Immobilien. Seine Leidenschaft für besondere Immobilien hat er bereits in seiner Kindheit als Sohn eines Bauleiters für sich entdeckt.